Cannabis-Legalisierung und Jugendschutz


Auch wenn Cannabis in vielen Teilen der Welt als Droge gilt und illegal ist, schreitet die Cannabis-Legalisierung seit einigen Jahren voran. Für die einen gilt Cannabis als Einstiegsdroge und für die anderen ist es das Allheilmittel überhaupt. Werden bald die Vorteile der Cannabis-Legalisierung überwiegen und welche Auswirkungen hätte diese auf den Jugendschutz? Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf diese und andere Fragen ein und nehmen die Vor- und Nachteile einer Legalisierung mal ein wenig genauer unter die Lupe.


Cannabis Legalisierung Jugendschutz

Wie weit ist Cannabis Legalisierung weltweit?


  • Uruguay hat den Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis legalisiert und sich damit die Kontrolle und Überwachung über den Cannabiskonsum zurückerobert. Kolumbien und Chile folgten dem Beispiel von Uruguay.
  • In den Niederlanden ist Cannabis seit 1976 erlaubt oder wird zumindest toleriert. Der private Besitz und Konsum von Cannabis ist für Erwachsene bis zu einer Menge von 30 Gramm erlaubt, während Großhandel und Anbau verboten sind.
  • Die Cannabis-Legalisierung in den Vereinigten Staaten hat im Jahr 2012 mit Colorado und Washington begonnen. Seitdem erlauben immer mehr Staaten den Cannabiskonsum, während es in anderen Staaten rezeptpflichtig ist
  • In Kanada sind Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis für Erwachsene seit 2018 legal.

Welche Vor- und Nachteile hätte eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland?


Auch wenn immer mehr Länder den Konsum von Cannabis legalisieren, ist es in Deutschland noch nicht so weit. Aktuell ist Cannabis in Deutschland ausschließlich mit Rezept erhältlich, und zwar nur für Schmerzpatienten. Der Anbau, Verkauf, Besitz oder Konsum für alle anderen sind in Deutschland nach wie vor verboten. 


Nachteile der Cannabis-Legalisierung


In Deutschland weisen viele Gegner der Cannabis Legalisierung auf zahlreiche Nachteile und eventuelle Risiken in Verbindung mit einer Legalisierung hin. Zu diesen gehören:

 

Gesundheitsrisiken und eventuelle Wirkung bei bestehenden Krankheiten: Cannabis wird zwar bei Schmerzpatienten erfolgreich angewandt, jedoch könnte der Cannabiskonsum anderseits Symptome einer Psychose oder einer Depression verstärken. Cannabis steht auch unter Verdacht, Verwirrtheit und Schwindel auszulösen. Die Langzeitwirkung von Cannabiskonsum sowie eventuelle Nebenwirkungen bei bestimmten Krankheiten und einigen Beschwerden sind allerdings noch unzureichend erforscht. Aufgrund dessen wird dies als eines der wichtigsten Argumente gegen die Cannabis-Legalisierung genutzt.

 

(Psychische) Suchtgefahr: Bei 5 bis 10 % aller Cannabiskonsumenten besteht die Gefahr, süchtig zu werden. Einige könnten die Droge nutzen, um Problemen zu entfliehen, und so abhängig werden. Doch die gleiche Gefahr besteht auch beim Konsum von Alkohol und Zigaretten.

 

Der Wirkstoff THC: Dieser Wirkstoff in Cannabis soll zu einer verminderten Konzentrations- sowie Lernfähigkeit führen. Allerdings wurden auch hier die Auswirkungen nicht ausreichend erforscht.

 

Die Anzahl der Konsumenten könnte steigen: Nach einer Legalisierung könnten mehr Menschen zu dieser „Droge“ greifen und abhängig werden. Das könnte vor allem im Straßenverkehr eine Gefahr darstellen, da Autofahren unter Drogeneinfluss äußerst bedenklich ist. 


Vorteile der Cannabis-Legalisierung


Es gibt zahlreiche Argumente, die für die Legalisierung von Cannabis sprechen. Von einer Legalisierung könnten nämlich nicht nur die Konsumenten profitieren, sondern auch der Staat. Zu den Vorteilen gehören:

 

Mehr Kontrolle: Wenn nur lizenzierte Geschäfte Cannabis an Erwachsene verkaufen würden, hätte der Staat mehr Kontrolle über die Qualität, die Einfuhr, den Verkauf sowie die Abgabe von Cannabis. Dadurch könnte der Staat Konsumenten und Jugendliche besser schützen und den illegalen Schwarzmarkt eindämmen.

 

Bessere Qualität: Auf dem illegalen und unkontrollierten Drogenmarkt werden Cannabisprodukte schlechter Qualität sowie giftige Produkte und harte Drogen angeboten. Wenn der Cannabiskonsum legal wäre, würden die Konsumenten illegale Märkte meiden. Außerdem gäbe es mehr Cannabis von kontrollierter Qualität im Angebot. Damit wäre nicht nur besserer Verbraucherschutz gewährleistet, sondern auch die Gesundheitsrisiken gemindert.

 

Jugendschutz: Durch die Cannabis-Legalisierung könnten Konsumenten das Gras auf den legalen Märkten kontrolliert kaufen und hätten weniger mit kriminellen Dealern zu tun und kämen somit weniger mit härteren Drogen wie beispielsweise „Crystal Meth“ oder „Heroin“ in Kontakt. Auch Jugendliche wären durch den kontrollierten Verkauf besser geschützt.

 

Suchtrisiko geringer als bei Nikotin und Alkohol: Laut Forschungen ist Cannabis zumindest nicht gesundheitsschädigender als andere Rauschmittel. Auch wenn der Cannabiskonsum verteufelt wird, ist das körperliche Suchtrisiko sogar geringer als bei Nikotin und Alkohol.

 

Wirtschaft ankurbeln: Durch eine Cannabis-Legalisierung könnte mehr Geld in die Staatskasse fließen, da Steuern auf Cannabis wie auf jedes andere legale Produkt erhoben werden könnten.

 

 

Entlastung der Justiz und mehr Strafen für den Verkauf von härteren Drogen: Legaler Verkauf und Konsum von Cannabis würden die Polizei und Justiz sehr entlasten. Dadurch hätten sie mehr Zeit, den illegalen Verkauf einzudämmen und Dealer von gefährlichen Drogen härter zu bestrafen.


Wie könnte die Cannabis-Legalisierung Jugendliche schützen?


Sind Jugendliche tatsächlich durch Cannabisverbote geschützt? Durch die Kriminalisierung von Cannabis gibt es immer mehr illegale Märkte, wo Ware von fragwürdiger Qualität verkauft wird. Wenn es gerade mal kein Cannabis gibt, wird häufig etwas anderes gekauft, das gerade da ist. So besteht durch das Cannabisverbot die Gefahr, dass Jugendliche leichter zu härteren Drogen kommen.

 

 

Nicht zu selten kommt es außerdem vor, dass Schüler sogar auf Schulhöfen dealen oder Drogen in Gruppen konsumieren. Wenn die meisten mitmachen, will man natürlich als Jugendlicher dazugehören. Gruppenzwang ist aber auch für Erwachsene kein Fremdwort. Verbote sind außerdem für Jugendliche besonders attraktiv, da sie gerade zur Altersgruppe gehören, die gerne mal rebelliert. Deshalb wäre in diesem Fall die Cannabis-Legalisierung in Kombination mit Aufklärung weit sinnvoller.


Fazit


Bevor der Cannabiskonsum verteufelt und die Legalisierung abgelehnt wird, sollten die zahlreichen Vorteile einer Cannabis-Legalisierung in Betracht gezogen werden. Eine Legalisierung in Deutschland würde bedeuten, dass der Staat Kontrolle über die Abgabe von Cannabis hätte und so der Schwarzmarkt eingedämmt werden könnte. Dies würde nicht nur bessere Qualität von Marihuana gewährleisten, sondern hätte auch klare Vorteile für die Wirtschaft. Ein regulierter Markt würde im Anschluss einen besseren Jugendschutz gewährleisten. Cannabishändler wären allein schon wegen ihrer Lizenz vorsichtiger und würden nicht an Minderjährige verkaufen.


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