Medizinisches Cannabis – eines der ältesten Naturheilmittel der Welt


In einen früheren Artikel haben wir uns bereits mit Cannabis und der Geschichte, insbesondere in Bezug auf die Kriminalisierung beschäftigt. Cannabis wird jedoch bereits seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde verwendet, um die unterschiedlichsten Leiden zu behandeln. Bereits vor über 5000 Jahren behandelten Mediziner in China oder auch Indien die Verletzungen und Schmerzen ihrer Patienten mit der Pflanze. Damals wurden die Blätter beispielsweise auf die betroffene Stelle aufgelegt, um so die Beschwerden zu lindern. Aber auch heute ist Cannabis, trotz der juristischen Probleme ein beliebtes Naturheilmittel


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Cannabis im alten China


Die Geschichte von Cannabis als Arznei- und Rauschmittel reicht zwar weit zurück, ist jedoch nicht umfassend niedergelegt. Zwar haben Forscher bereits einiges über die Pflanze, die Herkunft und die Verwendung in der Vergangenheit herausgefunden aber die Aufklärung der Geschichte bezüglich bestimmter Epochen, befindet sich noch ganz am Anfang. Dennoch gibt es einige Meilensteine in der Geschichte der Pflanze, die in Bezug auf die Verwendung heute, enorm wertvoll sind.

 

Der Ursprung der Anwendung von Cannabis lässt sich im alten China finden. Forscher haben hier mittels Radiokohlenstoffdatierung und archäologischen Funden herausgefunden, dass Cannabis bereits vor Jahrtausenden für medizinische Zwecke verwendet wurde. Die Forscher fanden in Yanghai-Gräbern (verschiedene Gräberfelder aus der Bronzezeit bis zur Tang-Dynastie) in Xinjiang Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten, die von der Cannabis-Pflanze Sativa stammen.

 

Wissenschaftler sind sich einig, dass Cannabis bereits 2700 v. Chr. Als Heilmittel für verschiedenste Leiden verwendet wurde. Der chinesische Kaiser Shen-Nung beispielsweise, empfahl Cannabis 2737 v. Chr. als Arzneimittel bei Beriberi, Verstopfung, Frauenleiden, Gicht, Malaria oder Rheuma.

 

Etwa 4000 Jahre später beschrieb Li Shih-Chen chinesischer Arzt, Pharmazeut und Botaniker mehr als 120 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Hanf. Li Shih-Chen gilt in China als größter Kräuterspezialist und empfahl Cannabis auch in Verbindung mit anderen Heilpflanzen. Besonders die antiemetische, antibiotische und anthelminthische (wurmabtötend) Wirkung von Cannabis hob der Mediziner hervor. Aber auch bei nervösen Verstimmungen, Komplikationen bei der Geburt, Menstruationsbeschwerden, Krämpfen, Hautausschlägen, Geschwüren oder Wunden empfahl Li Shih-Chen die Verwendung von Cannabis. 


Cannabis in der Medizin – wie wirkt die Pflanze auf unseren Körper?


1964 wurde das Cannabinoid Delta-9-Tetrahydrocannabinol, kurz: THC erstmals von einem israelischen Wissenschaftler namens Raphael Mechoulam entdeckt. Dieser isolierte die Hauptbestandteile (THC und CBD) der Cannabis-Pflanze, konnte jedoch erst Jahre später herausfinden, wie diese Bestandteile auf den menschlichen Körper wirken. In Zusammenarbeit mit einem Forschungsteam des National Institute of Mental Health (Maryland, USA) unter der Leitung von William Devane und Dr. Lumir Hanus, konnte Raphael Mechoulam 1992 herausfinden, dass unser Körper über ein Endocannabinoid-System verfügt. Dieses Endocannabinoid-System produziert körpereigenen (Endo-)Cannabinoide, welche an verschiedenen Rezeptoren in unserem Körper andocken.

 

Die Forscher gingen davon aus, dass dieses Endocannabinoid, ähnlich wie THC unsere Gefühle beeinflusst, und nannten es anschließend Anandamid, was für Glückseligkeit seht. Das Anandamid arbeitet ähnlich wie unsere Endorphine und wird bei Stress, Schmerz oder körperlicher Anstrengung ausgeschüttet.

 

Mittlerweile haben Wissenschaftler bestätigt, dass THC ebenfalls an die Rezeptoren in unsrem Körper andockt, um diese zu aktivieren. Die Cannabinoide der Cannabis-Pflanze können deshalb nicht nur unsere Psyche beeinflussen, sondern auch Schmerzen, chronischen Erkrankungen wie Asthma oder sogar Krebstherapien.


Cannabis als verschreibungspflichtiges Medikament


In Deutschland ist Cannabis zu medizinischen Zwecken seit März 2017 legal. Das heiß, wer ein Rezept vom Arzt besitzt, kann sich in der Apotheke Cannabis Medizin besorgen, wobei die Kosten für das Medikament in bestimmten Fällen von der Kasse übernommen werden. Ziel ist es, mit der Anwendung von Cannabis-Medizin auf das Endocannabinoid-System einzuwirken. Aus diesem Grund werden die chemischen Verbindungen der Cannabis-Pflanze künstlich produziert, bzw. synthetisiert. Aus diesen synthetisierten Cannabinoiden werden anschließend Medikamente wie beispielsweise Sativex hergestellt. Das Problem bei dieser Art von Cannabis-Medikamenten ist allerdings, dass Cannabis bei Weitem nicht der einzige Inhaltsstoff ist. In der Regel befinden sich in den Arzneien weitere chemische Verbindungen, die nicht zu selten Nebenwirkungen hervorrufen.

 

Cannabis als Medizin unterscheidet sich daher insofern vom medizinischen Cannabis, da in zweiterem nur natürliche Inhaltsstoffe enthalten und keine chemischen Zusatzstoffe zugemischt werden. Die Wirkstoffe werden durch aufwendige Prozesse extrahiert und zum Beispiel mit einem Träger-Öl vermischt. Zurück bleibt ein zu 100% natürliches Produkt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein Rezept für Cannabisblüten zu erhalten, um diese zu inhalieren oder in Lebensmittel weiterzuverarbeiten.